Die künstlich geschaffene internationale Sprache Esperanto ist eines der kontroversesten Projekte auf sprachlichem Gebiet und wird trotz ihrer über 130jährigen Existenz noch immer heftig diskutiert. Selbst wenn ein großer Teil der Ideen ihres Initiators Zamenhof, wie eine Welt ohne Kriege oder eine Universalreligion, nicht verwirklicht wurde, hat er doch die Grundlage für eine leicht erlernbare neutrale Sprache geschaffen, zu der sich, trotz Repressalien aller Art, eine weltweite Sprachgemeinschaft bekennt. Esperanto ist als Zweitsprache (neben der Muttersprache) nicht nur eine Sprache mit einer weltumfassenden Dolmetscherfunktion, sondern zugleich eine solche mit einer weltverbindenden Friedensmission. Esperanto lebt und erinnert daran, daß in einer globalisierten Welt, in der zur Zeit das Englische dominiert, eine demokratische und freiheitliche Verständigung von Mensch zu Mensch keine Utopie bleiben muß, denn es bietet jedem die Chance zur gleichberechtigten Teilnahme an einer weltweiten Kommunikation, da es niemandes Muttersprache ist.