Johannes vom Kreuz (1542-1591) gründete zusammen mit Teresa von Avila den Reformorden der Karmeliter in Spanien. Er war nicht nur einer der ersten "Unbeschuhten" Karmeliten und ein großer Dichter und Mystiker, sondern beteiligte sich auch aktiv am Bau und Umbau der neuen Konvente und an den Hausarbeiten im Kloster, betreute die Nonnen seelsorglich, bildete Novizen aus und hatte verschiedene Ämter als Prior und im Leitungsgremium des neuen Ordens inne. Bald geriet er ins Fadenkreuz der Auseinandersetzungen zwischen den "Beschuhten" und "Unbeschuhten" und musste neun Monate im Klostergefängnis von Toledo schmachten, bis ihm die abenteuerliche Flucht gelang. Am Ende seines Lebens geriet er in eine Verleumdungskampagne und wurde aller Ämter enthoben. Sein Leben war abwechslungsreich und spannend wie ein Krimi.