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Joseph Mattersberger

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Nach seiner Schulung in Salzburg, Passau und Mailand kam 1784 der aus Osttirol stammende klassizistische Bildhauer Joseph Mattersberger (1755–1825) nach Sachsen, wo er im Konferenzminister und Unternehmer Detlev Carl Graf von Einsiedel (1737–1810) einen potenten Förderer fand. In dessen Diensten fĂŒhrte er fĂŒr das grĂ€fliche HĂŒttenwerk in Lauchhammer gemeinsam mit ThaddĂ€us Ignatius Wiskotschill (1753–1795) die Technologie des Eisenkunstgusses von Hohlfiguren zur Produktionsreife ein und schuf zahlreiche realistische PortrĂ€tbĂŒsten. Mattersbergers Wirken blieb freilich keineswegs auf Sachsen beschrĂ€nkt, sondern betraf unter anderem auch die Lombardei, Russland, Österreich und Schlesien.

Der Begleitband einer auf Schloss Wolkenburg veranstalteten ersten Personalausstellung Joseph Mattersbergers enthĂ€lt die in Vorbereitung seines 260. Geburtstages auf dem 2. Internationalen Wolkenburger Symposium zur Kunst gehaltenen VortrĂ€ge. Sie vermitteln einen fundierten Einblick sowohl in das Leben und Schaffen des KĂŒnstlers als auch in die lokalgeschichtlichen HintergrĂŒnde seines Wirkens vornehmlich in Sachsen und Schlesien. DarĂŒber hinaus wird Mattersbergers Beitrag fĂŒr die Entwicklung der Bildhauerausbildung ebenso beleuchtet wie die Distribution und der 'Gebrauch' der antikisierenden realistischen Eisenkunstgussplastik in Parks und öffentlichen RĂ€umen um 1800.