Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
»Ich wünschte, wir hätten den ganzen Sommer über Ferien!« rief Angelika Langenbach enthusiastisch aus und rannte den anderen Kindern voran die Freitreppe hinab. »Wer zuerst am Spielplatz ist!« »Das ist unfair, Angelika. Du bist eher losgelaufen!« schrie ihre zehnjährige Schwester Viktoria, genannt Vicky. Sie beeilte sich, Angelika einzuholen, aber sie schaffte es nicht. Empört sah sie, daß die fünfjährige Heidi Holsten an ihr vorbeijagte. »Schneller rennen, Vicky!« rief Heidi, ohne im Laufen innezuhalten. »Wie die Wilden!« Schwester Regine lachte, als auch noch die übrigen Bewohner des Kindersheims Sophienlust an ihr und dem Hausmädchen vorbeirannten. Die beiden Frauen standen oben auf der Treppe, neben dem Portal. Das Hausmädchen Lena sah den Kindern nach und meinte dann schmunzelnd: »Plötzlich ist es so ruhig hier.« »Jetzt haben Sie wenigstens entsprechende Ruhe, um mit Ulla den Großputz zu erledigen«, erwiderte Schwester Regine, eine hübsche junge Frau von neunundzwanzig Jahren. »Hoffen wir es«, sagte Lena. »Wenn wir Glück haben, bleibt die Bande ein paar Stunden an der frischen Luft.« Sie blickte zum Himmel empor.