Draußen prasselte der kalte Regen gegen das Fenster meines Büros und verschmolz die Silhouette von Hamburg in ein trübes Grau. Der anbrechende Tag blinkte in den Neonlichtern der Stadt wider und tauchte das Polizeihauptpräsidium in eine melancholische Dämmerung.
„Uwe, wir haben einen neuen Fall,“ sagte Roy, als er in unser Büro stürmte und die Tür hinter sich zuknallte. Seine Miene drückte sowohl Spannung als auch Sorge aus. „Ein Mord in St. Pauli. Karim, dieser Clan-Chef, wurde erschossen.“
Ich zog meine Jacke vom Stuhl und warf einen letzten Blick auf die Regenkaskaden draußen. „Gut, Roy, lass uns loslegen.“
Wir machten uns auf den Weg zu dem Tatort, einer verfallenen Lagerhalle am Rande von St. Pauli. Die pulsierenden Lichter von Reeperbahn und Große Freiheit flackerten in der Ferne, als wir uns einen Weg durch die schmutzigen Straßen bahnten. Der Tatort lag abseits der touristischen Routen, in einem Bereich, den die meisten Menschen, die bei Verstand waren, mieden.