(0)

Krieg der Wikinger 6: Die Nordmänner und der große Fluss

E-Book


Niemand ist jemals so weit im Süden gewesen!, dachte Leif Eriksson, während er auf das glitzernde Meer hinausblicken. Er hatte mit seinen Männern den Ozean im Norden überquert und war auf das fremde Vinland gestoßen. Aber niemandem war das bislang so weit südlich gelungen. Und die, die es versucht hatten, waren offenbar jämmerlich gescheitert, wie Erik und seine Männer gehört hatten. Gescheitert an der ewigen Flaute, die in den Gewässern auf der Höhe Iberiens und Mauretaniens herrschte. Wie sollte man segeln ohne Wind?

Aber es gab die Winde, die einen über den Ozean tragen konnten. Und dort, auf der anderen Seite, musste die Fortsetzung jenes Landes auf sie warten, dessen nördliches Ende Vinland war.

Ivar der Südreisende hatte von diesen Winden erzählt.

Und nun haben wir sie gefunden!, dachte Erik.

Die großen, rechteckigen Segel der vier Knorren waren gebläht, die schrecklichen Gesichter der Drachen an den Vordersteven zeigten nach Westen. Ivar der Südreisende hatte nicht übertrieben, als er von Winden sprach, die ständig und in ausreichendem Maße wehten.

Leif Eriksson stand wie fast immer am Bug des vordersten Schiffes, den Blick nach Westen gerichtet, wo am Horizont der Himmel mit dem Meer zu verschmelzen schien. Neben ihm stand Halvar, sein Freund und Vertrauter. „Wir sind seit vielen Tagen unterwegs“, sagte Halvar. „Es ist allerdings kein Land in Sicht. Wir segeln möglicherweise geradewegs ins Nichts.“