Das Bild, das die moderne Kosmologie weitgehend gefangen hält, ist dasjenige vom Weltall als eines Etwas, das einst mit einem Schlag schier aus dem Nichts entstand. Die Theorie dazu ist bekanntlich diejenige vom sogenannten Urknall. Ihr Begründer Georges Lemaître stellte jenem Nichts noch etwas verschwindend Anschauliches anheim mit dem zerplatzenden "Uratom" oder auch mit dem "kosmischen Ei", das im Augenblick der Entstehung des Universums angeblich explodierte. Heutige Kosmologen traditioneller Denkungsart gehen hingegen typisch abstrakt davon aus, dass es kein ursprüngliches Atom oder Ei war, das am Anfang der Welt zersprang und so den Lauf aller Dinge entfesselte, sondern dass dafür etwa ein Ereignis namens "Vakuumfluktuation" notwendig gewesen sei, oder etwa ein Geschehen, das "quantenmechanischer Tunnelprozess" genannt wird.
Aber angenommen das Universum war schon immer da und wird ewiglich da sein. Dieser Fall ist im Fach freilich auch verschiedentlich durchdacht worden. Eine Entsprechung dazu ist die theoretische Auslegung des Weltalls als eines pulsierenden, d. h. eines sich periodisch entfaltenden und sodann wieder verdichtenden Alls. Werner Simon (Dr. phil.) unternimmt im vorliegenden Werk einen neuartigen Versuch, ein solches Universum einleuchtend zu beschreiben gemäß den betreffenden empirischen Gegebenheiten – und zwar konzentriert metaphorisch (bildlich), will heißen ohne Stützung auf mathematische Ableitungen. Indes eine Astrophysik ohne untermauernde Mathematik, kann so etwas glaubwürdig sein? Der Autor meint ja, eigens im Hinblick auf die zentralen Metaphern seiner Kosmologie, bei denen Schwarze Löcher die Hauptrolle spielen. Sachliterarisch aufbereitet ist die entsprechende Logik zum Kosmos am Leitfaden einer heldenhaften Fiktion autobiographischer Natur, um die Schwierigkeit des Themas aufzulockern.