„Die schöne, klare Handschrift ist schon bezeichnend für den Mann, der im April 1859, im Alter von 72 Jahren, den Entschluß faßt, die Geschichte seiner Entwicklungs- und Wanderjahre für Kinder und Enkel aufzuzeichnen. Sorgfältig bewahrte Tagebücher und ein geradezu erstaunliches Gedächtnis unterstützen ihn bei dieser großen Arbeit, [.]. Er möchte seinen Nachfahren ein Bleibendes hinterlassen, [.]. Ein erfrischender Mutterwitz, eine Unmittelbarkeit und Treffsicherheit des Ausdrucks, eine Bildhaftigkeit der Darstellung sind ihm eigen, [.]. Er schaut [.] von der Höhe eines friedlichen Alters hinab in das sonnige Tal seiner Jugend – die sorglosen Kinderjahre, der Frieden eines gut protestantischen Elternhau-ses, das Auf und Ab der Landstraße, vielverschlungene Wanderwege mit ihren Schönheiten, Schrecknissen und Abenteuern, [.], nicht zuletzt die Irrungen eines für Frauenreiz sehr empfänglichen Herzens – alles das drängt sich, aufs neue lebendig, vor den Sinnenden hin und getreulich hält seine Feder es fest. Schreibend wird er, [.], unmerklich auch zum Chronisten seiner Umwelt und so stellt diese Niederschrift, als Ganzes betrachtet, einen höchst fesselnden Ausschnitt aus dem Kulturbild jener Zeit dar. Christian Wilhelm Bechstedt starb im Jahre 1867 zu Langensalza als Bäckermeister in dem Hause, worin schon sein Urgroßvater das gleiche Handwerk betrieb [.]. Von einem Gedrucktwerden seiner Aufzeichnungen hat sich der ehrsame Handwerksmeister wohl nie träumen lassen; dafür spricht schon der rückhaltlose Freimut, womit er über seine mannigfachen Liebesabenteuer berichtet.“Aus dem Geleit von Charlotte Francke-Roesing im März 1925.