In einer süddeutschen Stadt wird der Direktor eines Gymnasiums ermordet aufgefunden. Schnell richtet sich der Verdacht gegen den Lehrer Alexander Strasser, der schon seit längerem mit dem Direktor Konflikte hat. Strasser war am Abend des Mords noch lange in der Schule. Ein Alibi kann er nicht vorweisen, weil er an diesem Abend in einen Diebstahl im Rektorat verwickelt war, den er vertuschen will. Hat er darüber hinaus auch den Rektor erschlagen, vielleicht im Affekt? Er behauptet zwar, unschuldig zu sein, aber um einer Verhaftung zu entgehen, flieht er nach Spanien.
Sein Freund Winfried ist von dessen Unschuld überzeugt und besorgt ihm falsche Papiere. Als jedoch Winfried Tagebuch-Aufzeichnungen seines Freundes liest und dadurch erfährt, dass dieser unter traumatischen Gewalterfahrungen seiner Kindheit leidet, kommen ihm zunehmend Zweifel.
Der Verdacht drängt sich auf, dass Alex von Gewaltphantasien verfolgt und von einem Hass auf autoritäre Vaterfiguren beherrscht wird. Haben frühkindliche Prägungen ihn so sehr im Griff, dass er seinen Direktor ermordet hat? Die Tagebücher lassen dies immer wahrscheinlicher werden.
Eine Liebesaffäre mit einer Frau, die ihn offensichtlich ausnutzt, und die möglicherweise als Drahtzieherin hinter dem Mord steht, bringt zusätzliche Komplikationen in den Gang der Ereignisse. Dramatische Begegnungen mit der Polizei, ein Schusswechsel und ein weiterer Todesfall zwingen den Lehrer, seine aussichtslos erscheinende Flucht fortzusetzen.
Ein spannender Kriminalroman, der auch einen kritischen Blick hinter die Kulissen von deutschen Lehrerzimmern wirft und dabei Einblicke in die Abgründe des Lehrerdaseins gibt.
Der Autor hat selbst an einem Gymnasium unterrichtet. Seine ätzende Kritik am Schulwesen mit seinen oft mangelhaften Bedingungen kommt daher nicht von ungefähr.
Das Thema der Freundschaft durchzieht als positives Gegenmoment den Roman, der Leser aller Altersstufen faszinieren wird, egal, ob sie sich an die eigene Schulzeit erinnern mögen oder nicht.