Im 19. Jahrhundert entstand eine neue Sensibilität gegenüber der Nahrungsmittelqualität, die sich in einer breiten öffentlichen Debatte niederschlug. Die zunehmend industrialisierte Nahrungsmittelherstellung, unzählige neuartige Produkte und der wissenschaftliche Fortschritt erzeugten ein Gefühl der Unsicherheit bei den Verbrauchern.
Vera Hierholzer geht der Frage nach, wie die sich entfaltende Konsumgesellschaft mit dem wachsenden Misstrauen umging. Sie untersucht, welche neuen Formen der Vertrauenssicherung entstanden und nimmt nicht nur die Gesetzgebung, sondern auch Normsetzungen anderer Akteure in den Blick. Die Studie zeigt, dass sich im Zusammenspiel von Staat, Wissenschaft, Wirtschaft und Verbrauchern ein arbeitsteiliges Modell der Nahrungsmittelregulierung herauskristallisierte.