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Parlando

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Karl Faller, Held des Romans, erwacht im Krankenhaus. Jemand hat ihn in der Neujahrsnacht neben einer erstochenen Frau niedergeschlagen, auf der Tatwaffe ein wahres GedrĂ€nge seiner FingerabdrĂŒcke, wie die junge StaatsanwĂ€ltin Suse Stein bemerkt. Sie vernimmt ihn ĂŒber Wochen in der Mordsache und beweist trotz aller Selbstbezichtigung des VerdĂ€chtigen dessen Unschuld. Karl kommt der StaatsanwĂ€ltin mit Geschichten, die einen Staub aufwirbeln, der sich erst am Ende des Buchs vollstĂ€ndig legt. Da ist unter anderem von einem Lehrer die Rede, den er schon als SchĂŒler erschlagen haben will, und von erst kĂŒrzlich umgekommenen Eltern, die der Sohn nach langer Zeit wieder zusammengebracht hat und an deren Tod er sich die Schuld gibt. Doch in das Zentrum von Karls ErzĂ€hlen rĂŒckt immer zwingender sein schillernder Vater Kristian, der den Sohn in den Wirren der Studentenbewegung frĂŒh verlassen hat und spĂ€ter eine einzigartige Buchreihe erfand, Fallers StadtfĂŒhrer fĂŒr Alleinreisende.

Kaum auf freiem Fuß, bereist Karl die StĂ€dte, die sein Vater in unverwechselbarer Weise beschrieben hat, davon ĂŒberzeugt, Kristians Wege durch versteckte Gassen und Lokale seien auch Wege zu seinen Geliebten oder ĂŒberhaupt zur Liebe. Mit leidenschaftlicher Neugier folgt der Sohn den Spuren eines fernen und doch vom Alter her zu nahen Vaters und begibt sich auf die Suche nach der rĂ€tselhaften Fremden, die in allen StadtfĂŒhrern (Rom, Marrakesch, Lissabon, Moskau, Buenos Aires) erwĂ€hnt wird - einzige Geliebte seines Vaters, die er selbst noch nicht erobert hat. Aber nicht nur Karl folgt einer FĂ€hrte, auch an seine Geschichte hat sich jemand geheftet. Die junge StaatsanwĂ€ltin Suse Stein, schon wĂ€hrend der Verhöre ebenso an dem VerdĂ€chtigen interessiert wie an der Wahrheit, hat Urlaub genommen. Als sie eines Abends in Karls Hotel auftaucht, bewegen sich Sprache und Liebe fĂŒr ihn zum ersten Mal aufeinander zu.