Will Berthold ist ein eindringlicher Kriegsroman gelungen, bei dem er sich auf die 15bändige von namhaften Historikern erstellte Dokumentation der deutschen Bundesregierung, den Bericht des Roten Kreuzes und die Berichte der deutschen Kriegsgefangenen-Organisationen sowie von Augenzeugen stützt. Danach waren genau 11 092 287 deutsche Soldaten bei Kriegsende in den Händen der Sieger in Ost und West und damit ihrer Willkür, Menschlichkeit und Rachsucht ausgesetzt. Sie waren lebende Druckmittel, Arbeitskräfte zum Nulltarif. Je nachdem, wo sie hinter Gittern leben mussten, litten, froren, schwitzten, hungerten und verhungerten sie. "Parole Heimat" war das Motto, das die aller meisten Tag für Tag am Leben hielt. Für eineinhalb Millionen, die nicht mehr wiederkehren sollten, war es allerdings auch eine Illusion, die sich nicht erfüllte.
Will Berthold (1924–2000) war einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Schriftsteller und Sachbuchautoren der Nachkriegszeit. Seine über 50 Romane und Sachbücher wurden in 14 Sprachen übersetzt und erreichten eine Gesamtauflage von über 20 Millionen. Berthold wuchs in Bamberg auf und wurde mit 18 Jahren Soldat. 1945 kam er vorübergehend in Kriegsgefangenschaft. Von 1945 bis 1951 war er Volontär und Redakteur der "Süddeutschen Zeitung", u. a. berichtete er über die Nürnberger Prozesse. Nachdem er einige Fortsetzungsromane in Zeitschriften veröffentlicht hatte, wurde er freier Schriftsteller und schrieb sogenannte "Tatsachenromane" und populärwissenschaftliche Sachbücher. Bevorzugt behandelte er in seinen Werken die Zeit des Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg sowie Themen aus den Bereichen Kriminalität und Spionage.