Liebe Leserin, lieber Leser,
SICH SELBST EIN FREUND ist eine fesselnde Reise zu sich und anderen. Mitgerissen wird Marlon Sonntag, als ihm die »große Liebe« zu Helen Schneyder widerfährt, jene zur Partnerin Kim König und seiner Tochter Merlin hat er schon, »seine drei Frauen«. (Merlins Internatsjahre aber enden im Fiasko.) Auch hat er drei Berufe, um sich und andere nicht nur durchzubringen. Ferner Ziele in der Musik und Politik. Prallvoll ist sein Leben, ist sein Kopf, der ihm oft wer-weiß-wo steht. Vielleicht, so fragt er sich später, hoffentlich nicht zu spät, müssen wir uns erst verraten, um zu sehen, was das ist: Sich selbst ein Freund.
Hoch engagiert ist auch Kim als Werbechefin und sehr erfolgreich dazu. Beide sind aber keine Alleinherrscher über ihr Leben, viele Kräfte wirken, voran das Begehren, Wirtschaftsmacht und Gier. (Die Rolle der Frau im Beruf: ein Drama!) Dies und anderes führt zu Begegnungen erstaunlicher Personen, ihrer Familien, Freunde und Bekannten. Wir werden Zeuge großer Mühen, Zeiten des Glücks und herber Schläge infolge von Untreue und mehreren Kriminalfällen. Und oftmals weist das Gestern auf die Lebensgeschichte Einzelner hin.
Auf die Weise entsteht schließlich ein großer Gesellschaftsroman mehrerer Generationen, erfüllt von Liebe und Schönheit in den Zeiten von Dauerleistung und Naturverlust. Die Handlungsorte liegen überwiegend in Nord- und Ostdeutschland, teilweise in Osteuropa und Fernost. – Ein stürmisches Jahr im Leben einer vielseitigen und bunten Schar von Menschen, die ihre Hoffnungen und Ziele zumeist noch vor sich sehen. Trotz Unrecht, Liebesleid und Verrat überwiegen im Roman Zuneigung, Daseinsfreude und Aufbruchstimmung.
Horst H. Büchle