2082: Er will zwei Milliarden genetisch unsterblich gemachte Menschen töten – und sie ihn aufhalten. Doch bevor Profilerin Ines Schultheiss sich mit den wilden Morddrohungen des Bioterroristen Seoung Lee befassen kann, stellt er sich auch schon der Polizei der Megacity Ulm-Stuttgart. Und während erste Unsterbliche tatsächlich ihr Leben lassen müssen, beginnt für die junge Psychologin ein verzweifelter Kampf gegen die Zeit – und gegen die vermeintliche Ordnung der Welt, denn mit dem Rücken zur Wand haben die Totgeweihten ihre eigene Agenda...
Interview mit dem Autor
Was macht Verfall besonders?
Die düster-optimistische Grundstimmung, die ihren Reiz daraus bezieht, dass in der Zukunft ausgerechnet jene, die das wahrhaft ewige Leben erreicht haben, mit genau dieser Unsterblichkeit erpressbar werden. Dazu kommt die Frage nach der sozialen Ordnung in einer Welt, in der die faktische Lebenserwartung der Nicht-Unsterblichen (im Roman die sog. "Jungen") real sinkt, während die unsterbliche Oberschicht der "Alten" jeglichen Realitätssinn vermeintlich zu verlieren scheint, gleichzeitig aber alles tun wird, um an der Macht zu bleiben. Die Ermittlerin Ines Schultheiss muss dabei nicht nur versuchen, millionenfachen Massenmord zu verhindern, sondern auch dafür sorgen, dass damit nicht eine Revolution apokalyptischen Ausmaßes einhergeht.
Warum sollten Leser dem Verfall-Zyklus einen Besuch abstatten?
Weil die Protagonistin einen echten Gegner hat. Es gibt tausende gute Gründe, jemanden umbringen zu wollen, der im Gegensatz zu einem selbst unsterblich ist. Doch gerade weil alle jene Gründe als Motivation ausfallen, wird der Leser lange im Unklaren darüber gehalten, was die wahren Hintergründe der Tat sind - und wieso all jene, die etwas darüber wissen könnten, ohne Spuren zu hinterlassen, aus dem Weg geräumt werden.
Und dieses Ulm-Stuttgart-Ding?
Verfall ist kein Lokal-Krimi im herkömmlichen Sinne, denn die Handlung spielt immerhin im Jahre 2082. Doch gerade die Zeit, die bis dahin noch vergehen wird, macht es reizvoll, über bekannte Orte zu lesen, die sich von ganz allein so sehr verändert haben und doch in ihrer schwäbischen Essenz gleich zu bleiben scheinen.
Danke für's Lesen des Interviews!
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