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Vertreibung, Flucht, Asyl : Journal für politische Bildung 2/2016

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Aktuell sind über 50 Millionen Menschen weltweit dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, um sich und ihre Angehörigen in Sicherheit zu bringen. Mit der Erhöhung der Geflüchtetenzahlen diversifizieren sich die Fluchtmotive. Zu den altbekannten Gründen wie (Bürger-)Krieg, politische Verfolgung und Vertreibung kommen seit ein paar Jahren auch Fluchtmotive wie Klimawandel, Umweltzerstörung, Naturkatastrophen sowie die zunehmende Armut, oft gepaart mit Hungerkatastrophen, hinzu. Im Zuge der Globalisierung erlangte ein Teil der Welt, unser Teil, unvorstellbaren Wohlstand. Die Globalisierung kehrt sich aktuell gewissermaßen um: Auf einmal kommt der andere, ärmere Teil der Welt zu uns, auch da es bei uns friedlich ist. Diese Entwicklungen machen es immer schwieriger, klar und eindeutig von legitimen Fluchtgründen zu sprechen und welche Fluchtmotive mehr oder weniger Berechtigung haben als andere.

Die stark steigenden Zahlen derjenigen, die von ihrem Grundrecht auf Asyl Gebrauch machen (möchten) und zum Teil lebensgefährliche Überfahrten über das Mittelmeer auf sich nehmen, fordern die bisherigen Strukturen und Verfahren heraus. Da viele Menschen die Passage mit dem Leben bezahlen oder irgendwo in Europa unter den unwürdigsten Bedingungen leben sind damit auch moralische Fragen verbunden. Schon seit einigen Monaten hört man in Politik, Öffentlichkeit und Medien kaum mehr etwas davon, dass unsere Werte universell, Menschenrechte unteilbar, das Grundgesetz unmittelbar geltendes Recht und die Würde des Menschen unantastbar seien – zumindest im aktuellen Kontext von Vertreibung, Flucht und Asyl.

Hierzulande gibt es Vorbehalte und Ängste, die Gesellschaft könnte durch die Aufnahme der vielen Schutzsuchenden überfordert sein – an den radikalisierten Überzeugungen innerhalb der deutschen Gesellschaft hat sich bereits das Journal 4/2015 abgearbeitet. Doch zugleich gibt es aktuell viele zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich für die Unterstützung von Geflüchteten einsetzen.



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  2. Demokratiebildung : Journal für politische Bildung 2/2023

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  3. Arbeitswelt : Journal für politische Bildung 4/2022

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  4. Krisenerfahrungen : Journal für politische Bildung 3/2022

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  5. Zugänge : Journal für politische Bildung 2/2022

    Eva Beckmann, Bernd Böttcher, Helmut Bremer, Annabell Brosi, Maëlle Dubois, Lea Philline Goseberg, Anna Maria Krämer, Alexander Mack, Katinka Meyer, Catrin Opheys, Jakob Quentin, Wiebke Sondermann, Yasemin Soylu, Larissa von Schwanenflügel, Jantje Theege, Roland Wylezol

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  6. Debatten : Journal für politische Bildung 1/2022

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  7. Braucht Kontroversität Grenzen? : Journal für politische Bildung 4/2020

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  8. Politisches in digitalen Medien : Journal für politische Bildung 2/2021

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  9. Räume und Orte : Journal für politische Bildung 2/2020

    Christian Boeser, Ole Jantschek, Daniel Kraft, Lars Meyer, Regina Münderlein, Kristin Narr, Andrea Pingel, Wibke Riekmann, Tom Urig, Florian Wenzel, Alexander Wohnig

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  10. Gesellschaftsdiagnosen : Journal für politische Bildung 1/2019

    Martin Altmeyer, Pamela Brandt, Klaus Dörre, Dirk Jörke, Daniela Kallinich, Joanna Mechnich, Meron Mendel, Andreas Reckwitz, Roland Roth, Veith Selk, Sabine Juliana Stockheim, Alexander Wohnig

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  11. Vertreibung, Flucht, Asyl : Journal für politische Bildung 2/2016

    Boris Brokmeier, Sebastian Engmann, Friedrun Erben, Nissar Gardi, Daniela Keeß, Ulrike Lingen-Ali, Paul Mecheril, Berthold Meyer, Markus Ottersbach, Julian von Oppen, Judith Sucher, Alexander Wohnig

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  12. Wie viel Ungleichheit verträgt die Demokratie? : Journal für politische Bildung 1/2015

    Uwe Berndt, Helmut Bremer, Christoph Butterwegge, Benno Hafeneger

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