Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!
Max Leithner saß schon seit einer geschlagenen Stunde auf der Bank am Marterl oberhalb von Hinterjoch und blickte hinunter ins Tal, doch immer wieder streifte sein Blick ab nach Nordwesten. Dann verfinsterte sich regelmäßig sein Blick, er schüttelte den Kopf und schloß die Augen, bis er sie nach einer guten Weile wieder öffnete. Irgendwann stand er auf von der Bank und ging auf einem schmalen Pfad talwärts, bis er plötzlich im hinteren Hof des Bergerhofs auftauchte. »Grüß Gott…!« Die Bergerhof-Heidi ging auf den ihr fremden jungen Mann zu und lächelte ihn freundlich an. »Kann ich was für Sie tun? Suchen S' den Eingang vom Gasthaus?« Max Leithner schüttelte den Kopf. »Ich… ich such' Arbeit«, sagte er mit leise klingender Stimme. »Arbeit?« Heidis Stimme klang erstaunt. »Ja, an was für Arbeit haben S' denn gedacht?« Max zuckte mit den Schultern. »Ich bräucht' halt was zu tun.« »Sind S' da in der Gegend net zu Haus'?« wollte Heidi wissen. Max schüttelte den Kopf. »Nein, da net.« Heidi war ein wenig aus der Ruhe gebracht.