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Was außerhalb meines Geistes ist und was ich davon wissen kann

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Naturwissenschaftlicher Materialismus der Gegenwart: Alle Vorgänge in

der Natur, im Menschen und in der Gesellschaft scheinen auf grundlegenden

physikalischen Prozessen zu beruhen. Die meisten Vertreter der

modernen Philosophie des Geistes versuchen, das Geistige zugunsten

des Materiellen (meist physikalische Vorgänge und neuronale Prozesse)

zu eliminieren. Wie aber persönliche Erlebnisinhalte entstehen, bleibt

weitgehend unverstanden. Die Suche nach den elementaren Bausteinen

der Materie führt zu abstrakten (eher dem Geistigen zuzuordnenden)

Strukturen und die Frage nach einem Außenraum verstrickt sich in Paradoxien.

Das Buch knüpft an philosophische Ansätze an, die vom Subjekt

ausgehen. Den Ausgangspunkt bildet die von G. Berkeley, I. Kant, A.

Schopenhauer und E. Husserl vertretene These einer zutiefst subjektiven

Signatur der Welt. Das Buch versteht sich als Diskussionsbeitrag gegen

die Subjektvergessenheit des modernen naturwissenschaftlichen Weltbildes.

Erfahrung beginnt immer in der Perspektive der ersten Person,

einem subjektiven Aspekt der Welt, von dem man sich nicht lösen kann.

Erst danach sprechen wir von Elementarteilchen, Sternen, Lebewesen,

Häusern und abstrakten Begriffen wie Materie, Geist und Raum. Die

Wirklichkeit des Fremden erlebe ich in der Ich-Perspektive als plötzlich

Hereinbrechendes und Widerständiges. Ein solches Wirklichkeitsverständnis

entwickeln u.a. W. Dilthey, M. Scheler und N. Hartmann:

Wirklichkeit ist unmittelbar als Widerständiges erfahrbar. Insofern auch

Konstrukte in ihrer Widerständigkeit als real erfahren werden können,

löst sich der in der modernen Philosophie bestehende Gegensatz von

Realismus und Konstruktivismus auf.