Europa in drei Gesängen...!
Der erste Teil dieses ungewöhnlichen Buches besteht aus einem langen Gedicht in gebundener Sprache, changierend zwischen freudiger Ode und lastender Elegie.
In ihm wird gleich schon auf den zweiten Teil verwiesen, der leicht zu lesende Anmerkungen zum Werdegang Europas enthält. Von der Antike zur Renaissance, von der Barockzeit bis zur Moderne, vom Ende des zweiten Weltkriegs über die Gründung und Entwicklung der Europäischen Union bis zur 2022 verkündeten "Zeitenwende" schreiten wir im Buch voran. Am Ende erwacht die Mythengestalt Europa, berichtet von schweren Träumen, ruft zu Besinnung und Umkehr auf.
Auf solche Weise kann Europa in Gehalt und Gestalt wieder positiv wahrgenommen, aber auch kritisch gewürdigt werden. Im Unterschied zu bloß nationalen Epen spiegelt dieses Poem die für Europa typische Vielheit in der angestrebten Einheit und lässt Misserfolge, aus denen zu lernen wäre, auf dem Weg dahin nicht aus.
Aus der Fülle von Ereignissen und Begriffen, Personen und Orten formt sich ein Panoptikum der politischen und kulturellen Geschichte Europas. Durch einen alphabetischen Index und eine chronologisch geordnete Aufstellung der wichtigsten Ereignisse kann sich jede/r das Buch nach Belieben erschließen.
Ergänzt wird das Gedicht durch einen sozialpsychologisch fundierten Vortrag des Autors, in dem er eruiert, wie wir endlich zu europäischen Bürgern werden können, was wir selbst dazu beitragen könnten und wie dies durch nationale und europäische Politik besser gefördert gehörte. Letztlich käme es darauf an, dass durch europaweite Kommunikation der Bürger untereinander europäisches Bewusstsein/Identität wurzeln kann. Der Weg dahin ist zwar noch lang und störbar, aber auch lohnend, denn eines ist nun klar: Die aktuell wieder aufblühenden Nationalismen oder gar Faschismen führen einmal mehr ins Abseits, wenn nicht gar ins Verderben.