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Wie wird weniger genug?

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Viele StĂ€dte sind unter Druck: Der Wohnraumbedarf steigt und mit ihm die Kosten fĂŒr das Wohnen. Gewerbe und Handel wĂŒnschen sich zusĂ€tzlich Raum – vor allem am Stadtrand. Jedes Jahr werden mehr und immer grĂ¶ĂŸere Autos zugelassen, fĂŒr die es Verkehrs- und ParkflĂ€chen braucht. Bislang reagieren Kommunen auf steigende Anforderungen mit Wachstum, das heißt, Brachen oder Ackerland werden in SiedlungsflĂ€che umgewandelt. Dort aber, wo FlĂ€chenkonflikte durch Wachstum gelöst werden, kollidiert dies mit Nachhaltigkeitszielen; mit der Reduktion von Emissionen oder dem schonenden Umgang mit Ressourcen.

Wie also wird weniger genug? Wie gelingt es, die Stadt fĂŒr alle Menschen bezahlbar, lebenswert und alltagstauglich zu machen, ohne immer mehr Ressourcen zu verbrauchen? Die Nachhaltigkeitsstrategie der Suffizienz setzt auf VerhaltensĂ€nderung anstelle von Wachstum, um diese Ziele zu erreichen. Suffizienz in der Stadtentwicklung bedeutet, die stĂ€dtische Infrastruktur so umzubauen, dass ressourcenarmes Leben einfach wird. Suffizienz fördert öffentlichen Wohlstand und schrĂ€nkt privaten Luxus ein. Konkret heißt das, funktionsgemischte Quartiere, die Stadt der kurzen Wege, gemeinschaftliches Wohnen oder die Innen- vor Außenentwicklung voranzutreiben.

Entlang zahlreicher Beispiele aus der Praxis zeigt die Publikation, wie suffizienzorientierte Stadtentwicklung gelingen kann, ohne die Grenzen der Suffizienz in einer wachstumsorientierten Gesellschaft zu verschweigen.

Die Publikation ist ein Ergebnis eines transdisziplinÀren Forschungs- und Entwicklungsvorhabens von Wissenschaftler*innen des Norbert Elias Centers der Europa-UniversitÀt Flensburg und der Verwaltung der Stadt Flensburg.