In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr groĂes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr GefĂźhl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert!
Um Mitternacht geisterten zwĂślf dumpfe Glockenschläge durch das SpukschloĂ. Sie brachen sich an den dicken Steinwänden, verloren sich in den dämmrigen Gängen und den gruftähnlichen Zimmern, und ein rätselhaftes Leben erwachte. Das alte Gemäuer war mit einemmal voller Geräusche. Tappende Schritte hier. Ein geplagtes Seufzen dort. Ein Knistern und Knacken im Gebälk. Moorcock Castle wurde seinem Aussehen gerecht. Irgendwann fĂźhlte sich Juliet von kalten Fingern berĂźhrt. Sie schreckte hoch, und ihr Herz schlug wie verrĂźckt gegen die Rippen. Kein Wunder, wenn einem so etwas widerfährt! Bebend preĂte sie die Decke gegen ihren Hals, während sie mit furchtgeweiteten Augen in die Finsternis starrte. War da nicht wieder dieses unheimliche Hecheln? Lord Jonathan Moorcock! schoĂ es Juliet durch den Kopf. Der Wolf!
Er sieht immer noch so gut aus wie vor fßnf Jahren, als ich ihn geheiratet habe, dachte Juliet, während sie George zum Abschied die Hand reichte. Es war ein Abschied fßr immer.
Die Scheidung war ein glatter, rascher Schnitt gewesen, ohne Schmerzen. Zwei vernĂźnftige Menschen hatten eingesehen, daĂ sie nicht mehr miteinander leben konnten und hatten das ihrer Ansicht nach einzig Richtige getan.
Da beide Teile keine AnsprĂźche stellten und vor der EheschlieĂung GĂźtertrennung vereinbart worden war, hatten die Anwälte so gut wie nichts zu tun. Es kam zu keinen WutausbrĂźchen, keinen wĂźsten Beschimpfungen, es flossen keine Tränen.
Eine unhaltbar gewordene Verbindung ging zu Ende, und beide Seiten waren sichtlich erleichtert darĂźber. Heute wuĂte Juliet, daĂ es ein Fehler gewesen war, George Franklyn zu heiraten.
Vor fĂźnf Jahren hatte sie anders darĂźber gedacht. Freunde hatten