Es ist auf dem groĂartigen Empfang des Bankiers Mannhardt, dass die junge Elisabeth Reinharz, die erst seit kurzem â aus der Provinz kommend â allein in Berlin lebt, eine ihrer Novellen zum Besten geben darf. Die Reaktion darauf ist positiv, aber noch verhalten. Es bedarf schon ihres ganzen Einsatzes in der Folgezeit, ihre Werke bei Redakteuren und Verlegern unterzubringen. Gleichzeitig beginnt aber der eine oder andere, sich fĂŒr Elisabeth zu interessieren, was das Leben fĂŒr sie nicht einfacher macht. Es vergeht noch einige Zeit, bis sie den richtigen Weg fĂŒr ihr Leben gefunden hat.
AutorenportrÀt
Clara Viebig (1860â1952) war eine deutsche ErzĂ€hlerin, Dramatikerin und Feuilletonistin, die insbesondere der literarischen Strömung des Naturalismus zugerechnet wird. Aufgewachsen an der Mosel in Trier, verbrachte sie die meiste Zeit ihres Lebens in Berlin. Sie gehört zu den erfolgreichsten deutschen Schriftstellerinnen der ersten HĂ€lfte des 20. Jahrhunderts und ihre Werke zĂ€hlten damals in den bĂŒrgerlichen Haushalten zur Standardbibliothek. Bekannt wurde die Autorin vor allem durch den Roman âDas Weiberdorf", der 1900 erschien. Die StĂ€rke Viebigs liegt unter anderem in der Ă€uĂerst komplexen, oft symbolhaft wirkenden Darstellung der spröden Landschaft und ihrer Bewohner. Ihre Werke wurden insbesondere ins Französische, Spanische, Englische, Italienische, NiederlĂ€ndische, Norwegische, Schwedische, Finnische, Tschechische, Ukrainische, Slowenische und ins Russische ĂŒbersetzt, einige auch in Blindenschrift ĂŒbertragen. Clara Viebig, die mit einem jĂŒdischen Verleger verheiratet war und nach 1935 im nationalsozialistischen Deutschland nicht mehr publizieren durfte, geriet nach dem Krieg fĂŒr lange Zeit in Vergessenheit und wird nun endlich wiederentdeckt.