Die Ausdrücke Macht und Gewalt sind in aller Munde, vor allem im politischen und sozialen Bereich. Obgleich es eine Vielzahl von Arbeiten zu diesem Thema gibt, beschränken sie sich zumeist auf bestimmte Einzelgebiete wie Politik und Soziologie oder auf Teilaspekte und verfehlen damit die Grundstruktur, die allen Bereichen zugrunde liegt. So gelangt Hannah Arendt zu einem Gegensatz von Macht und Gewalt, indem sie Macht als conditio humana betrachtet, die ohne Gewalt vorkommt, während Heinrich Popitz umgekehrt in Gewalt die conditio humana erblickt, der gegenüber Macht die beschränkte, legitime Form von Gewalt ist. Gestützt auf die Etymologie von Macht und Gewalt, die auf ›Vermögen bzw. Fähigkeit zu‹ und ›Herrschaft über‹ hinausläuft und beide im Verhältnis von Bedingung und nachfolgendem Zustand sieht, weist das vorliegende Buch diese Grundstruktur in den verschiedensten Bereichen auf: dem politischen, dem Wissensbereich, dem psychologisch-religiösen, dem sozialen usw. und legt die Modifikationen, die unter den Bedingungen des jeweiligen Bereichs erfolgen, dar.
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