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Picasso

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Von Pablo Picasso erzĂ€hlt man, er hĂ€tte zu zeichnen angefangen, noch bevor er sprechen konnte. Geboren wurde er in MĂĄlaga, und hier verbrachte er auch die ersten zehn Jahre seines Lebens. Von seinem Vater lernte Pablo die Grundlagen der akademischen Malkunst. Er besuchte eine Kunstschule in Barcelona und schrieb sich 1897 an der Kunstakademie in Madrid ein. Noch keine 18 Jahre alt, erreichte Picasso den Höhepunkt seiner kĂŒnstlerischen Rebellion und verwarf nicht nur die anĂ€mische Ästhetik der akademischen Kunst, sondern auch den prosaischen Realismus und schloss sich den Modernisten, also den nonkonformistischen KĂŒnstlern und Schriftstellern an, die SabartĂ©s als die “Elite des katalanischen Denkens” bezeichnete. Picasso beschrĂ€nkte sich 1899 und 1900 zunĂ€chst auf Motive, die fĂŒr ihn die “endgĂŒltige Wahrheit” bedeuteten: die VergĂ€nglichkeit des Lebens und die Unvermeidbarkeit des Todes. Seine frĂŒhen Werke, die “blaue Epoche” (1901-1904) waren auf blauen Ton gestimmt und von einer Reise durch Spanien sowie den Tod seines Freundes Casagemas beeinflusst. Er ĂŒbersiedelte 1904 nach Paris, wo sich 1905 bis 1907 eine neue Phase abzeichnet, die pĂ©riode rose, erkennbar an einem fröhlicheren Stil mit reicherer Farbskala, vor allem Orange und Rosa. WĂ€hrend eines Sommeraufenthalts 1906 in Gosol (Spanien) nahm der weibliche Akt eine ĂŒberragende Bedeutung fĂŒr ihn ein. Er reduzierte die Formen radikal auf geometrische Strukturen und zeigte den weiblichen Körper auf unpersönliche Art: die “Frau” als Konzept. Exemplarisch fĂŒr diesen Stilwandel ist das “skandalöse” im Winter und FrĂŒhling 1907 geschaffene Werk Les Demoiselles d’Avignon. WĂ€hrend sich Picassos Ă€sthetischer Wandel 1907 auf die afrikanische Kunst zurĂŒckfĂŒhren lĂ€sst, wird danach der Einfluss CĂ©zannes entscheidend. Dies bezieht sich in erster Linie auf die einem konstruktiven System unterworfene rĂ€umliche Gestaltung der Leinwand als einer komponierten Einheit. Nach der Bombardierung von Guernica im Jahr 1937 schuf Picasso sein gleichnamiges GemĂ€lde als Symbol gegen den Terror des Krieges. Sein SpĂ€twerk zeigt eine Vielfalt von Stilen, seine Werke sind bunter, ausdrucksstĂ€rker und optimistischer. In einer Folge von Radierungen nimmt er die zentralen Themen seines Werks noch einmal auf: Akte, Zirkus, Stierkampf. Neben Bildern schafft er Unmengen von figĂŒrlichen Keramiken und auch plastische Werke. Er stirbt 1973 in seiner Villa in Mougins.