An welchen Orten und mit welchen Motiven, Absichten und Ergebnissen traten deutsche Kulturrepräsentanten im 20. Jahrhundert in Paris in die mehr als episodische, strukturierte Interaktion mit Vertretern der franzĂśsischen Kultur und Gesellschaft ein? Bedingt durch die internationalen und bilateralen Machtkonstellationen entstanden symbolische Begegnungsorte, in deren Aktivitäten in der Regel auĂenkulturpolitischer Gestaltungswille und zivilgesellschaftliche Initiativen zusammen wirkten mit dem Ziel der Repräsentation, der Penetration oder der Mediation. Als deutlichste Entwicklungslinie in diesem soziokulturellen Interaktionsbereich wird der Ăbergang nachgezeichnet zwischen zwei Mustern transnationaler Begegnung: der tendenzielle Wechsel vom individuellen Austausch von nationalen Elitemitgliedern zur organisierten gesellschaftlichen Gruppenbegegnung. In dem Buch wird in 12 Kapiteln und zahlreichen Fallbeispielen die Entstehung, Entwicklung und Funktion deutsch-franzĂśsischer Begegnungsorte in Paris vom Ende des Ersten Weltkrieges bis in die Gegenwart dargestellt. Deren Spektrum reicht vom Carnegie-Haus und dem Sitz der Union pour la veritĂŠ bis zur Vertretung im Internationalen Institut fĂźr geistige Zusammenarbeit und dem Institut d'Etudes germaniques, vom Deutschen Haus in der CitĂŠ Universitaire und der AuĂenstelle des DAAD bis zu den UrsprĂźngen des DFJW in den Pariser Verständigungsorganisationen der Nachkriegsjahre und zur GrĂźndung des Institut d'Allemand d'Asnières.