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Wozu Religion?: Sinnfindung in Zeiten der Gier nach Macht und Geld

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WĂ€re es nicht zum Wohle der Gesellschaft besser, Menschen kĂ€men ohne Religion aus? Im GesprĂ€ch mit dem Publizisten JĂŒrgen Hoeren ist Eugen Drewermann ĂŒberzeugt: Der gegenwĂ€rtig im Namen der Religion gefĂŒhrte "Krieg der Kulturen" darf nicht weitergehen. Aufgabe der Religion ist, zu integrieren, nicht zu spalten oder zu verletzen. Die Menschen brauchen Religion dringlicher denn je, weil die Naturwissenschaften die Frage nach dem Sinn des Lebens, nach dem Woher und Wohin nicht beantworten können.

"Die Religion in all ihren Formen ist notwendig, weil mit dem Menschsein ein Problem auftaucht, das in der gesamten Natur keine Lösung findet. Nur die Religion kann dem einzelnen Menschen sagen, dass er berechtigt ist zu sein. Das Universum meint ihn nicht, dem Kosmos ist sein Dasein gleichgĂŒltig, und die Gesellschaft interessiert sich fĂŒr ihn allenfalls als Produzenten und Reproduzenten. Nur die Religion versichert dem Menschen, dass da ein Gott sei, der möchte, dass es ihn gibt, der bei ihm ist in den Stunden der Einsamkeit und dessen GĂŒte die Sinnlosigkeit und die Schuld aus unserem Leben nimmt. Die Religion verhilft zu einem Vertrauen, das den elenden "Kampf ums Dasein" erĂŒbrigt und uns anziehen lĂ€sst den "neuen Menschen", um mit dem Apostel Paulus zu sprechen. Endlich verlassen wir den Schlachthof der Geschichte, in dem wir uns allzu lange gequĂ€lt und geplagt haben." (Eugen Drewermann)