Zwei Schlüsselbegriffe aus Edmund Husserls späten Manuskripten stehen
im Mittelpunkt dieses Buches: die lebendige Gegenwart und das
zeitigende Ich. Der Autor nimmt auf beide Begriffe Bezug und rekonstruiert
systematisch Husserls Zeitphänomenologie in drei Schritten.
Zu Beginn wird eine methodologische Grundlage geschaffen, indem
die phänomenologische Thematisierung der lebendigen Gegenwart
und des transzendentalen Ich mit einer Darlegung des Systems der
transzendentalen Reduktion begründet wird.
Nach einem Übergang von der Denkart der allgemeinen Zeitphilosophie
zur eigentümlichen Betrachtungsweise der Zeitphänomenologie
wird sowohl die formale Struktur der lebendigen Gegenwart als auch
deren ursprüngliche Genesis auf der Grundlage von Texten, die Husserl
in verschiedenen Arbeitsperioden verfasst hat, ausführlich diskutiert.
Abschließend wird die Zeitigungsweise des transzendentalen Ich behandelt,
die ihren Niederschlag in den Besonderheiten des Ur-Ich und
den Wechselwirkungen zwischen dem Ich und der Hyle findet.