In diesem Vortrag aus dem Jahr 1962, kurz vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil, warnt Karl Rahner eindringlich vor der Gefahr, den Geist Gottes in der Kirche auszulöschen. In einem Zeitalter zunehmender Komplexität sieht er das Charismatische akut bedroht. Zumal in der Kirche eine Abwehrhaltung gegen äußere Einflüsse und die Parole einer parteihaft gedachten Einheit und Geschlossenheit vorherrschen, und Routine, Herzensträgheit und Feigheit die Flamme des Geistes zu ersticken drohen. In seinem bis heute gültigen Plädoyer fordert Rahner dazu auf, im Mut zum Neuen und Unerprobten bis zur äußersten Grenzen zu gehen und dabei den unvermeidlichen Antagonismus in der Kirche nicht zu scheuen. Nur so könne Gottes Geist in der Kirche lebendig bleiben bzw. werden.