(0)

Michael

Hörbuch


"Herman Bangs vielleicht erschütterndstes, sicherlich gelungenstes, stärkstes Buch ... der traurigste Liebesroman aller Zeiten." - Klaus Mann, 1924

Der berühmte Maler Claude Zoret hat den siebzehnjährigen Michael als Schüler bei sich aufgenommen und malt ihn wieder und wieder in klassischen Posen, als Eros, Alkibiades oder Michaelangelos "Der Sieger". Für Zoret bricht die Welt zusammen, als Michael sich im Alter von zweiundzwanzig Jahren in die Fürstin Zamikoff verliebt und seinen Meister verlässt. Zoret malt ein letztes Meisterwerk: sein Hiob macht ihn in den Augen des Publikums zum Maler der Schmerzen.

Wie auch in Wildes Bildnis des Dorian Gray enthüllen erst die Gemälde eine Wahrheit, die im Leben nicht ausgesprochen werden darf. Für Klaus Mann war Bangs Roman, der seit 80 Jahren in deutscher Sprache nicht mehr erhältlich ist, "der traurigste Liebesroman aller Zeiten".

Im Anhang werden Herman Bangs postum veröffentlichten "Gedanken zum Sexualitätsproblem" dokumentiert.

Herman Bangs erzählerisches Werk erlebt seit bald zehn Jahren eine deutsche Renaissance im deutschsprachigen Raum. Greifbar sind seit kurzem auch zwei homoerotische Künstlerromane des 1857 in Asserballe auf der Insel Alsen geborenen Dänen: "Hoffnungslose Geschlechter" (1880) in einer neuen und "Michael»" (1904).

AUTORENPORTRÄT

Herman Bang, geboren 1857 auf Alsen, Nordschleswig, wuchs als Pfarrerssohn in der dänischen Provinz auf und versuchte sich als Schauspieler, Regisseur und Feuilletonist, ehe er sich der Literatur zuwandte. Lesereisen führten ihn durch ganz Europa. Bang gilt als der bedeutendste dänische Vertreter des literarischen Impressionismus. Seine Schriftstellerkollegen in Deutschland erkannten Bang früh als einen der bedeutendsten Prosaautoren der skandinavischen Moderne. Und 100 Jahre nach seinem Tod zieht Herman Bang immer mehr Leser in seinem Bann. Rainer Maria Rilke, Hugo von Hofmannsthal, Hermann Hesse und Thomas Mann empfahlen seine Bücher, Klaus Mann machte ihn zum Helden einer Erzählung.