Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!
»Den alten Hof willst wirklich kaufen?« Heidi sah den jungen Burschen zweifelnd an. Der nickte. »Ja, ich hab' mich vorhin entschlossen und eingeschlagen. Ich kauf' den Schladerer-Hof.« »Übernimmst du dich da net ein bissel?« fragte Heidi. »Er liegt ja einmalig schön, der Hof, aber es muß doch so viel gemacht werden…!« Roland Tauber nickte. »Ja, das stimmt, aber ich freu' mich drauf. Ich arbeit' gern und der alte Lois hilft mir. Er wird weiterhin bei mir auf dem Hof bleiben.« »Du willst den Lois behalten?« fragte Heidi. »Ich mein', das ist echt ehrenswert, aber ein Mannsbild mehr auf dem Hof und dann noch ein altes, das krank werden kann? Der Lois ist ein wirklich liebenswerter Mensch, aber du hast mit dem Hof doch schon Probleme genug, du wirst Arbeit über Arbeit haben, und zahlen mußt auch alles, und…!« »Ich weiß was du mir sagen willst«, erwiderte Roland, »aber der Lois gehört nun einmal zum Schladerer-Hof. Einundachtzig ist er jetzt und als achtzehnjähriger Bursch hat er neunzehnhundertachtunddreißig dort als Jungknecht angefangen. Damals war noch der alte Schladerer der Bauer, vor dem hat er immer viel Respekt gehabt, aber er hat nur gut von ihm geredet.«