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Lob des Fatalismus

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Seit jeher hat der Fatalismus einen schlechten Ruf. Philosophen, Theologen und Politiker haben ihn im Namen der Willensfreiheit bekĂ€mpft. Und doch ist es an der Zeit, ihn neu zu entdecken – als Tugend, als Haltung und als Möglichkeit, das Leben zu meistern. Der moderne Mensch hat sich ganz der SouverĂ€nitĂ€t verschrieben, will dem Leben seinen Willen aufzwingen, um doch regelmĂ€ĂŸig zu scheitern. Jeder Plan hat seine Grenzen dort, wo er plötzlich mit dem Ungeplanten konfrontiert wird. Bert Brecht wusste davon ein Lied zu singen. Fatalismus dagegen bedeutet Gelassenheit. So viele Dinge kann man nicht Ă€ndern im Lauf der Welt – und man muss es auch nicht können. Viel mehr Sinn macht es, die eigene Wirkmacht nicht zu ĂŒberschĂ€tzen und dem UnverfĂŒgbaren Tribut zu zollen. Anders gesagt: Fatalismus macht cool.