Einen höheren Grad an Gleichberechtigung als in unserer Gesellschaft hat es kaum je in der Geschichte gegeben. In den gegenwĂ€rtigen Debatten jedoch scheint es hĂ€ufig so, als seien noch nie so viele Menschen diskriminiert worden wie heute. BestĂ€ndig drĂ€ngen neue Interessengruppen mit Forderungen nach EntschĂ€digung an die Ăffentlichkeit, ein regelrechter Wettkampf, wem die gröĂte Opferrolle gebĂŒhrt, ist entbrannt. Befindlichkeit ist Trumpf.
Mit den gesteigerten Empfindlichkeiten wĂ€chst das BedĂŒrfnis nach Deutungshoheit und Sozialkontrolle. Gegen die Interessen und Lebensvorstellungen einer ĂŒberwĂ€ltigenden Mehrheit streben kleine Gruppierungen, getrieben von politischem Sendungsbewusstsein, den fundamentalen gesellschaftlichen Wandel und ein neues kulturelles SelbstverstĂ€ndnis an.
Bernd Ahrbeck zieht eine ernĂŒchternde Bilanz dieser Entwicklung und verweist auf ihre beachtliche Sprengkraft.