Der Wind blies sanft über den langen, feinen Sandstrand von Sylt, während die Wellen in rhythmischem Einklang an die Küste rollten. Professor Dr. Carsten Bremer, Chefarzt der Wilko-Slieter-Klinik, hielt inne und atmete tief ein. Es war ein klarer Morgen, die Sonne schickte ihre ersten Strahlen über den Horizont und malte den Himmel in sanften Pastellfarben. An seiner Seite trottete sein treuer Cockerspaniel Bello, dessen braunes Fell im Licht schimmerte.
"Was meinst du, Bello?" fragte Carsten mit einem schiefen Grinsen, während er dem Hund sanft den Kopf kraulte. "Sollten wir heute noch ein weiteres Leben retten? Oder einfach einen weiteren Strandspaziergang machen und die Wellen beobachten?"
Bello bellte leise, als ob er seine Zustimmung geben wollte, und Carsten konnte nicht anders, als über die Unbeschwertheit seines vierbeinigen Gefährten zu schmunzeln. Es waren diese kleinen Momente, die ihm oftmals mehr bedeuteten als die anspruchsvollen Operationen, die er in der Klinik durchführte. An den meisten Tagen war Carsten von dem Drang getrieben, anderen zu helfen, die seine Fähigkeiten benötigten – ob es bei einer komplexen Herzoperation oder der Betreuung eines Patienten in emotionalen Krisenzeiten war. Sein Beruf erfüllte ihn, und doch gab es Tage, an denen er die Herausforderungen und den Druck der Verantwortung als erdrückend empfand.
