Für den jungen Detlev ist das Leben kein Zuckerschlecken. Seine Mutter ist tot, sein gelehrter Vater, Dr. Jensen, interessiert sich vor allem für den „assyrischen Volkscharakter"; er lässt Detlev nicht zur Schule gehen, sondern zu Hause lernen, wobei er unter der eisernen Knute seiner höchst strengen, kompromisslosen Tante Klara steht. Dann sind da auch noch seine stets unglückliche Tante Rele, die ebenfalls sehr unter Tante Klara leidet und ihr keinen Widerstand zu leisten wagt, sowie sein strebsamer Bruder Anton, der Detlev auch keine Hilfe ist. Als Detlev einmal alle Sicherungen durchbrennen, er sich in seiner Verzweiflung körperlich gegen die rigiden Erziehungsmethoden von Tante Klara wehrt und dann von zu Hause wegrennt, in der Überzeugung nie mehr zurückkehren zu können, kommt ihm ausgerechnet sein reicher Großvater zur Hilfe, auf dessen Erbe er doch heimlich hofft. Da begreift er, dass Großvater ihn schützen wird, und zwischen den beiden entsteht eine immer engere Freundschaft. Mit Tante Wiedebusch werden die Dinge nun etwas freudvoller, und da ist auch die junge Gretel, zu der Detlev eine innige Beziehung entwickelt. Nur, die kleine Gretel ist krank, und sie wird immer kränker … Bei Tante Wiedebusch stößt er auch auf das Bild von der Märchenprinzessin, dass ihn so unendlich fasziniert, und als nun neue Hausbewohner einziehen und Detlev dem fremden Mädchen begegnet, glaubt er, das Bild von der Märchenprinzessin sei lebendig geworden. Zunehmend vernarrt er sich in die junge Edith und glaubt, in ihr endlich sein Glück finden zu können … Mit „Das schlanke blasse Mädchen" hat Erdmann Graeser einen anrührenden, ganz eigenen Kindheits- und Adoleszenzroman geschrieben, der jeden Leser unweigerlich in seinen Bann ziehen muss!