Mit dieser Schrift wird zum ersten Mal die Gerwischer Kirche, ein bislang wenig beachteter Bau der Schinkelzeit, kunstgeschichtlich untersucht und eingeordnet. Ein wichtiges Ergebnis der Untersuchung ist die Erkenntnis, daß der Sakralbau mit großer Wahrscheinlichkeit von Karl Friedrich Schinkel selbst entworfen wurde. Aus diesem Grund ist der Betrachtung des Schinkelschen Schaffens im Rahmen dieser Schrift eine besondere Stellung eingeräumt. Dabei werden einige Forschungsstandpunkte zum Werk des wohl bedeutendsten deutschen Architekten des 19. Jahrhunderts und seiner Zeit neu diskutiert. Dazu gehört unter anderem die Frage des Stils, bei deren Behandlung auch auf den sogenannten "Rundbogenstil" eingegangen wird. Nicht nur aus diesem Grund stellt das Buch einen Beitrag zur gegenwärtig aktuellen Historismus-Diskussion dar, wodurch es auch über eine Beschäftigung mit der Gerwischer Kirche hinaus von Interesse ist.