Erich, der „verbummelte Student", zweifelt: Er zweifelt an sich, an seinem Studium, an der Wissenschaft, am Denken, am Sinn des Lebens, an Gott und der Welt. In seinem nihilistischen Skeptizismus erhält ihn allein seine Liebe zu der schönen Grafentochter Loo aufrecht. Doch gibt es hinieden selbst in der Liebe überhaupt noch einen anderen Ausweg als den Tod? Das vielschichtige Meisterwerk des deutschen Frühexpressionismus spielt mit Reflexionen auf die literarische Romantik, um daraus ein ganz neues und eigenwilliges, gebrochen schillerndes Kaleidoskop von betörender Schönheit entstehen zu lassen. Ein zutiefst faszinierendes Buch, das zu schade ist, um es allein der Literaturgeschichte zu überlassen!
Gustav Sack (der auch unter dem Pseudonym Ernst Schahr publizierte) wurde 1882 im niederrheinischen Schermbeck geboren. 1906 bis 1910 studierte er, ohne Abschluss, Germanistik und Naturwissenschaften und versuchte sich im Anschluss erfolglos als freier Schriftsteller, bis er im Herbst 1914, nach anfänglicher Kriegsdienstverweigerung, eingezogen wurde. Im Dezember 1916 ist er in Rumänien gefallen. Seine auf Veranlassung seiner Frau Paula nach Kriegsende publizierten Werke, besonders die Romane Ein verbummelter Student und Ein Namenloser, fanden die Anerkennung von Autoren wie Theodor W. Adorno, Ernst Jünger und Thomas Mann. Heute gilt er als einer der bedeutendsten deutschen Vertreter des literarischen Frühexpressionismus.