Das aktuelle Theater ist zu einem Ort für Flüchtlinge geworden, der neben ihren Anliegen auch diese selbst auftreten lässt. Lebens- und Fluchtgeschichten werden nicht mehr ausschließlich den Behörden vorgetragen, sie appellieren auch an die Urteilsfähigkeit der Öffentlichkeit. Der vorliegende Band möchte auf die politische Funktion des Theaters in der Flüchtlingskrise hinweisen und zugleich die historischen Verbindungen zwischen Bühne und Asyl aufzeigen. Arbeiten wie Elfriede Jelineks "Die Schutzbefohlenen" erinnern daran, dass das Theater bereits in der athenischen Polis als ein Ankunftsraum für Fliehende angelegt war. Das theatrale Geschehen wie die dramatische Handlung kann mit einer Asylverhandlung, die tragische Entscheidung mit der Frage von Fliehen oder Bleiben in Zusammenhang gebracht werden. Die hier versammelten Beiträge wollen dieses Fundament der europäischen Theatergeschichte sichtbar machen: Die Bühne wird selbst zum temporären Zwischenraum für die fliehend Ankommenden, der sich immer wieder neu und anders konstituiert.
Das Politische Schreiben : Essays zu Theatertexten
Hans-Thies Lehmann
bookTanz Körper Politik : Texte zur zeitgenössischen Tanzgeschichte
Johannes Odenthal
bookDie andere Szene : Theaterarbeit und Theaterproben im Dokumentarfilm
bookAdolf Dresen - Der Einzelne und das Ganze : Zur Kritik der Marxschen Ökonomie
Adolf Dresen
bookHeiner Goebbels - Ästhetik der Abwesenheit : Texte zum Theater
Heiner Goebbels
bookWozu Theater?
Dirk Baecker
bookRimini Protokoll : ABCD
bookLabor oder Fließband? : Produktionsbedingungen freier Musiktheaterprojekte an Opernhäusern
Rainer Simon
bookDer offene Mund : Über ein zentrales Phänomen des Pathischen
Lorenz Aggermann
bookErnst Schumacher : Tagebücher 1992 - 2011
Ernst Schumacher
bookTheater im arabischen Sprachraum : Theatre in the Arab World
bookWie? Wofür? Wie weiter? : Ausbildung für das Theater von morgen
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