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Turnvater Jahn

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Schon als kleiner Junge trĂ€umt Friedrich Ludwig Jahn davon, einmal als Held in die deutsche Geschichte einzugehen. Überzeugt von sich und seinen Idealen, macht er sich mit seinem Ehrgeiz bald viele zum Feind. In der Schule landet er regelmĂ€ĂŸig im Karzer, weil er Lehrer beleidigt und seine Kraft bei PrĂŒgeleien demonstriert. WĂ€hrend des Studiums macht er vor allem mit seinem aufbrausenden Charakter auf sich aufmerksam, so dass man ihm die Teilnahme am Lehrbetrieb schließlich verwehrt. Doch Jahn lĂ€sst sich nicht beirren. Als glĂŒhender Patriot widmet er sich dem Kampf gegen die napoleonische Besatzung und der Idee eines geeinten deutschen Nationalstaates. Als Vorbereitung der mĂ€nnlichen Jugend fĂŒr den Freiheitskampf propagiert er die körperliche ErtĂŒchtigung. 1811 eröffnet er den ersten öffentlichen Turnplatz Deutschlands in der Berliner Hasenheide – und ahnt nicht, dass sich bald das ganze Land an seinen LeibesĂŒbungen erfreuen wird. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig im Jahr 1814 wird das Turnen zu einer Massenbewegung. Doch die Herrschenden blicken skeptisch auf diese Entwicklung, setzen sich Jahn und seine Turner doch fĂŒr eine demokratische Verfassung ein. Im Jahr 1819 wird die Turnbewegung schließlich verboten, und Friedrich Ludwig Jahn wird zu Festungshaft verurteilt. Der Freiheitsgeist des beliebten Turnvaters scheint gebrochen. Doch dann gehen die BĂŒrger im MĂ€rz 1848 auf die Barrikaden, und Jahns Kampfgeist kehrt zurĂŒck 


Horst Bosetzky schildert in seinem autobiographischen Roman den Werdegang des ebenso widersprĂŒchlichen wie faszinierenden Mannes und zeichnet ein beeindruckendes Panorama jener turbulenten Zeit, in der sich ein deutsches Nationalbewusstsein herausbildete.