Meine Kindheit fiel in eine Zeit, in der es für ein Kind nicht selbstverständlich war, die Eltern jederzeit spontan anzusprechen, denn nur allzu rasch handelte man sich die Rüge ein, "jetzt sprechen die Erwachsenen". Beim Essen herrschte für Kinder ohnedies ein striktes Redeverbot. In dieser wenig kommunikationsfördernden Atmosphäre war ich als Kind bestrebt, möglichst nur "wichtige" Aussagen zu machen und nur "vernünftige" Fragen zu stellen.
So blieben manche wirklich interessanten Fragen ungeklärt:
Ob die Königin dem hilfreichen Rumpelstilzchen das versprochene Kind nicht hätte überlassen müssen? Wieso der liebe Gott nicht wusste, wo sein verlorener Schemel war? Warum der dumme Hans als "Hans im Glück" bezeichnet wird?
In diesem Märchenbuch habe ich es meinen unterdrückten Kindheitsfragen ermöglicht, sich neu zu stellen - und sie mir und allen interessierten Großen und Kleinen zu beantworten.
Aber vielleicht findet ihr da und dort eine andere, eine bessere Antwort?