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Das Glück verspielt ... : Der Bergpfarrer 283 – Heimatroman

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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.

Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

»Guten Morgen, Frau Brandner.« Clara ignorierte den Gruß und blickte an Martin Brunner vorbei, als existiere er überhaupt nicht. Mit gemessenen Schritten ging sie an ihm vorüber zum Büro ihres Vaters und öffnete die Tür, ohne anzuklopfen. Der junge Mann hinter ihr zuckte die Schultern und folgte der Tochter des Chefs. »Guten Morgen, Vater«, sagte Clara und setzte sich an den großen Konferenztisch, auf dem Kaffee und belegte Semmeln bereitstanden. Martin begrüßte Max Brandner und setzte sich Clara gegenüber. Der Inhaber und leitende Direktor der ›Brandner KG‹. nahm am Kopfende Platz. Vor ihm lag ein Ordner, den er aufschlug. Max Brandner war sechsundfünfzig Jahre alt, er verkörperte den Typus des allgegenwärtigen Chefs, der sich auch nicht zu schade war, selbst einmal mit Hand anzulegen, wenn Not am Mann war. Aus kleinsten Anfängen hatte er sich hochgearbeitet und aus der ehemals mittelständischen Firma ein internationales Unternehmen der Elektronikindustrie gemacht, das wichtige Bauteile für die Navigationsgeräte von Flugzeugen und Schiffen herstellte. Max war die Gutmütigkeit in Person, konnte aber auch mal lospoltern, wenn ihm etwas gegen den Strich ging. Mit seinen eins achtzig und der Figur eines Preisboxers verstand er es, ohne viele Worte, sich Respekt zu verschaffen. Seit seine Frau viel zu früh verstorben war, kümmerte er sich nur noch um sein Unternehmen, geheiratet hatte er nie wieder. Indes hatte er doch noch eine große Liebe außer der Firma, und das war seine Tochter Clara, die das Ebenbild ihrer Mutter war. Dies war vermutlich auch der Grund, warum der Vater bei der Tochter vieles hatte durchgehen lassen. Von einer ungeliebten Kinderfrau großgezogen, hatte Clara schon früh gelernt, sich durchzusetzen. Nach dem Abitur hatte sie in den Vereinigten Staaten studiert und ihren Abschluss mit Auszeichnung gemacht. Die Vierundzwanzigjährige hatte nicht nur die Anmut und Schönheit der Mutter geerbt, sondern auch das Temperament ihres Vaters.