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Den Finger am Abzug

E-Book


Jugoslawien 1993. Der Österreicher Max heuert als Söldner bei der kroatischen Armee an. Er zieht in einen der grausamsten Kriege der Neuzeit. Drei Geschichten erzĂ€hlen von seinen Erlebnissen und seinen Weg, damit fertig zu werden. Es sind ErzĂ€hlungen aus der Sicht eines Soldaten, der Grauenhaftes erlebte.

Drei spannende Kurzgeschichten. Das kalte Gesicht des Krieges.

Leseprobe:

Es wird ernst. Ich gehöre der rechten Flanke an und ein GefĂŒhl, als ob ein Messer meinen Magen zerschneiden wĂŒrde, lĂ€sst Adrenalin in mein Gehirn schießen. Der Moment der Verwandlung, die Metamorphose vom Menschen zum Krieger, zum Killer. Dieser Moment ist nun gekommen.

Ich rolle mich nach rechts um meine Position zu verĂ€ndern und dem HeckenschĂŒtzen auf der anderen Seite keinen weiteren Abschuss zu gönnen und bewege mich halb kriechend, die AK 47 mit einer Hand fest an meinen Körper gedrĂŒckt zum AuslĂ€ufer des HĂŒgels. Noch ist Deckung vorhanden, doch gleich mĂŒssen wir uns in offeneres GelĂ€nde wagen. Der Kommandant weist uns an, bestmöglich verteilt zu agieren, um dem Feind weniger Ziele zu bieten. Er beginnt zu zĂ€hlen, das Zeichen loszulegen. Ein kurzes „Go!“ ertönt zischend im SprechfunkgerĂ€t und mit der PrĂ€zision eines Symphonie-Orchesters bricht die Hölle los.

Das MG-Feuer zielt vorwiegend auf höher gelegene Positionen im Dorf, HausdĂ€cher beispielsweise, um die ScharfschĂŒtzen zu beschĂ€ftigen. Ab und an kann man den Mörser hören. Dieser wird nur sparsam eingesetzt, denn der Vorrat an Granaten ist knapp.