Diese Studie betrachtet das Werk von Erich Kästner (1899–1974) aus
einem neuen Blickwinkel. Einerseits ist dieser eng gefasst, weil er sich
auf die Betrachtung der lexikalisch belegbaren Sprichwörter und Redensarten
beschränkt, gleichzeitig ist er aber weit ausgedehnt, da hier
die Gesamtheit seiner veröffentlichten Schriften untersucht wird.
Auf den fast 7.000 Textseiten finden sich 590 Sprichwörter und 1.910 Redensarten,
die Kästner nicht nur oft und überall eingesetzt hat, sondern
vor allem klug und kreativ. Dies wird in der Studie in acht ausführlichen
Kapiteln deutlich, wo Kästners bemerkenswerter Sprachgebrauch in
seinen Gedichten, der Kinder- und Jugendliteratur, den Erwachsenenromanen,
seinen Arbeiten für Theater, Film und Radio, den Tagebüchern
und Briefen, sowie seiner umfangreichen Publizistik anhand
vieler Textbeispiele aufgezeigt wird. Im Anschluss daran wird erstmals
ein Register mit allen seinen Sprichwörtern und Redensarten vorgelegt.
Insgesamt wird hier dann ein wichtiger Aspekt dessen erkennbar, was
bisher oft eher vage als »Kästner-Ton« bezeichnet worden ist.
Deutlich werden in dieser Kästner-Studie nicht nur Leben und Werk
eines der international erfolgreichsten deutschen Autoren, der mit
sprachlicher Virtuosität und beeindruckender Produktivität in den
verschiedensten Textarten und Medien tätig war, sondern ebenso seine
Rolle als Chronist, der einen bedeutenden Teil des vorigen Jahrhunderts
wirkungsvoll dokumentiert und kommentiert hat.