Zwei Erzählungen des russischen Schriftstellers Lew Tolstoi. Der Morgen eines Gutsbesitzers: Fürst Dmitri Nikolajitsch Nechljudow hat seine Universitätsstudien nach dem dritten Studienjahr an den Nagel gehängt. Er will sich fortan lieber vor Ort um das Wohl seiner siebenhundert leibeigenen Bauern kümmern. Im Einvernehmen mit dem Gemeinderat unterstützt er Hilfsbedürftige unter seinen Bauern. So macht er sich eines sonnigen Junisonntags nach dem Morgenkaffee mit einem Bündel Geldscheinen in der Tasche auf den Weg. In seinem Notizbuch stehen drei arme Bauern.
Die Dekabristen: Tolstoi plante einen großen Roman, in dem die Dekabristen eine Rolle spielen sollten, die Führer des Aufstandes, der bald nach dem Tod Alexanders I. in Russland ausgebrochen war. Bei den Vorarbeiten zu diesem Roman kam er auf den Gedanken, zuerst ein großes Werk über die Zeit der Napoleonischen Kriege zu verfassen; so entstand "Krieg und Frieden"; der Roman "Die Dekabristen" aber blieb unvollendet, wenngleich Tolstoi auch später einige Kapitel davon niederschrieb. Im Band sind die ersten drei Kapitel in der allerersten Fassung wiedergegeben.