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Der Tod lauert an jeder Ecke

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Konkret 40 lange Jahre machte ich einen weiten Bogen um den Ort des Grauens, insofern ich von meinem derzeitigen Wohnort auf der Schwäbischen Alb, ins Bayrische reiste. Dann im Juni 05 legten meine Frau und ich dieselbe Strecke zurück, wie gesagt vierzig Jahre danach, um mir endlich den Verlauf der Straße im Geiste einzubläuen und ich erschrak, konnte es kaum glauben, wie brutal abschüssig und kurvenreich das Stückchen Straße ist, auf der wir, mein Bruder Cosimo und ich, anno 65 jäh gestoppt wurden. Der VW-Käfer steckte bis zur hinteren Sitzbank unter der Vorderachse eines Lastwagens der Bundeswehr. Das schaurige Geschehnis in seiner Gesamtheit blieb mir einst verborgen, kurz zuvor nämlich, war ich eingeschlafen. Bei der Bergung, als ich in einen Rettungswagen der Bundeswehr hineingeschoben wurde, sah ich eine gespenstische Blaulichtorgie, mehr Erinnerung war nicht möglich. Wiederum zehn Jahre später, akkurat ein halbes Jahrhundert nach dem Entsetzen, wird dies Ereignis publiziert. Es war aber nur der Anfang eines Seuchenjahres. Der Tod war zur Stelle und verbreitete seinen Wirkungskreis, jedes Handeln wurde zu einem gefährlichen Abenteuer, eine halsbrecherische Autonummer hier und ein Niedergestochener dort, Hohn und Spott eines Falschspielers, Kontakte mit dem Boxsport und ein Opfer das im Koma liegt, ja die Liste des Spektakels kennt keine Grenzen. Und zu guter Letzt will ein vom Wahnsinn Umzingelter seinen Bruder töten, nicht mal das Flehen und Beten der Mutter kann ihn zur Vernunft bringen, Wahn und Torheit ringen um den begehrten Platz an der Tabellenspitze des Jähzorns, Marotten und Hirngespinste scheinen unaufhaltsam zu sein.