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Des Meeres und der Liebe Wellen

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Grillparzers Tragödie, dessen Vorlage die zwei Gestalten Hero und Leander aus der griechischen Mythologie waren, ist eine herzzerreißende Geschichte, die den inneren Konflikt einer jungen Priesterin angesichts ihrer verbotenen Liebe darstellt.

Ausgerechnet als die junge Hero gerade zur Priesterin geweiht wird und Enthaltsamkeit schwören muss, erblickt sie Leander und verliebt sich schlagartig in ihn. Ihre Gefühle beruhen auf Gegenseitigkeit, doch fortan muss Hero alleine in einem Turm an einer steilen Küste leben. Eines Nachts schwimmt Leander, geleitet von einer Kerze in Heros Zimmer, zu seiner Liebsten. Am nächsten Morgen beschließen sie, dass Leander von nun an jede Nacht zu ihr kommen soll. Doch schon zum zweiten Mal wird es niemals kommen...

Franz Seraphicus Grillparzer war ein österreichischer Schriftsteller, der 1791 in Wien geboren wurde und dort 1872 starb. Nach seinem Jurastudium an der Universität Wien, das er trotz der ärmlichen Verhältnisse, aus denen er stammte, aufnehmen konnte, übte er zahlreiche Berufe aus. Aufgrund seiner konservativen Haltung und traditionellen Wertvorstellungen, welche sich auch in seinem Werk widerspiegeln, lässt sich dieses der literarischen Epoche des Biedermeier zuordnen. Historische Ereignisse seiner Zeit, wie das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (1806) und die Besetzung Wiens durch Napoleon (1809) beeinflussten auch sein literarisches Schaffen. Grillparzer erhielt mehrere Ehrungen. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Das goldene Vlies" sowie „Ein treuer Diener seines Herrn".