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Drillinge

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Der Roman "Drillinge" verfolgt die Lebensgeschichten von Roland, Peter und Paul, die getrennt aufwachsen, von 1966 bis 2002. Paul wächst bei seinen leiblichen Großeltern auf, Peter und Roland leben bei Adoptiveltern. Mehr oder weniger ziellos, voller Zweifel und voller Hoffnung, voller Skepsis und Glauben, ständig suchend, werden sie durch das Leben getragen. Höhen und Tiefen, Trauer und Glück, Leben und Sterben, Lust und Liebe, Triebe und Disziplin - das sind die Pole, zwischen denen sie sich bewegen. Bis Indien und Kyoto kommen sie und wachsen doch nicht über das hinaus, was von Anfang an ihr Leben bestimmt hat: nur aus Versehen geboren worden zu sein und rein zufällig dieses Leben zu leben. Und doch haben sie nur dieses Leben, genau wie zahlreiche andere, ebenso eindrücklich gezeichnete Personen: Pauls antisemitische und ebenso gefühlskalte wie großzügige Großeltern, seine Jugendfreundinnen Mete Lemberts (zunächst glücklich und geborgen, später nach dem Tod ihrer Eltern reich, am Ende so mittellos, dass sie kein Geld für den Zahnarzt hat) und Rivka Goldfarb (die schließlich nach Jahren endlich seine Frau wird), Roland und Peters traditionsbewusste Adoptiveltern Jette und Gregor Lauser und ihren Pastor Heiliger (der eines Tages seinen Muster-Messdiener Roland in flagranti erwischt - in der Sakristei). In Indien schließlich treffen wir eine der farbenfrohesten und originellsten Figuren des Romans, den ebenso gläubigen wie ungläubigen Jignesh Goda: "Jignesh war ein alter Mann mit rissiger Lederhaut und einem zahnlosen Mund, der zu jeder Tages- und Nachtzeit hinter einem schäbigen Tresen am Eingang des Hotels saß und Beedies rauchte."