In einem Gestüt, in dem Englische Vollblutpferde für den Einsatz auf Galopprennbahnen gezüchtet werden, kam ein Fohlen zur Welt. Aufgrund einer Zwillingsgeburt war es so winzig, dass es weder alleine stehen, noch bei der Mutter trinken konnte. Anscheinend hatte es aber einen riesengroßen Lebenswillen, denn obwohl es nur sporadisch das Fläschchen bekam, dachte es nicht daran, zu sterben.
Da unser Tierarzt wusste, dass wir ab und an ein bedürftiges Tier aus dem Tierheim adoptieren, klingelte eines Abends das Telefon. Mit seinem Satz: "Ich glaub', ich habe da was für euch!", begann für uns das Abenteuer des Lebens.
Kurz entschlossen holten wir das Fohlen ab und legten den Zwerg, in eine warme Decke gewickelt, auf den Rücksitz unseres kleinen Lada Nivas. Ein eisiger Wind zog in diesen Wintertagen durch unsere Offenställe, so dass wir im Familienrat entschieden, einen Ballen Stroh im Hausflur auszubreiten, darauf das Findelfohlen zu betten und unsere Schlafsäcke daneben zu legen.