Eine perfekte Gesellschaft in nicht allzu ferner Zukunft: Es herrscht nahezu absolute Gerechtigkeit. Die Menschen scheinen es geschafft zu haben, das Ideal der Gleichheit vollständig zu verwirklichen. Eine "Kommission für Sprachfortschrittsförderung" analysiert die Sprache und verändert sie in akribischer Arbeit. Alles, was Ursache für Diskriminierung sein könnte: Geschlecht, Ethnie, Religion, Staatsangehörigkeit, etc., wird sprachlich überarbeitet. Doch anscheinend lässt sich der Bewusstseinswandel nicht vollständig kontrollieren.
Im Gewand eines historischen Traktats zeichnet der Verfasser, der ohne sein Verschulden männlich ist, die Entwicklung einer Gesellschaft nach, die leicht unsere eigene sein könnte. Was als ironische Utopie einer politisch korrekten Gemeinschaft daherkommt, löst auch leichtes Unbehagen aus: Die beschriebenen Situationen anhand eines Menschen, den der Autor aus politisch korrekten Gründen weder beschreiben noch beim Namen nennen darf, treiben auf die Spitze, was bei uns täglich diskutiert wird. Wie gestaltet man eine gerechte Gesellschaft? Was mit Kinderbüchern begann, zog eine umfassende Überarbeitung der gesamten Medienwelt nach sich.
Der namenlose Protagonist lebt in einer Welt, die aufgrund des Egalitarismus keine Persönlichkeit zulässt. Das einzige, was noch richtig lebendig ist, sind die Gegenstände, die die Menschen umgeben.
Durch die Debatten um politische Korrektheit inspiriert, ist "Eine politisch korrekte Geschichte" ein literarischer Beitrag zum aktuellen Zeitgeschehen.