Das Buch verfolgt ein Ziel: Es will Verständnis und Sympathien wecken - und bewirkt das hoffentlich nicht nur bei Menschen, die Russland ohnehin schon als Nachbarn und nicht als Feind sehen. Ein nachbarschaftliches Verhältnis ist es schließlich, was die Leipziger Bürgerinitiative für das Verhältnis der beiden Länder und ihrer Bewohner anstrebt. Dazu gehört auch: Man begegnet sich auf der Treppe oder am Zaun mit Respekt - und nimmt die Sorgen des anderen ernst. Es vereint bekanntere und entlegenere literarische Texte mit sehr persönlichen Erinnerungen; es stellt Lieder in eine Reihe mit Kochrezepten; es spannt zeitlich einen weiten Bogen und zeigt so, wie wechselhaft die Beziehungen zwischen Deutschen und Russen im Laufe der Geschichte gewesen sind. Die Sammlung ist keine literarische Anthologie; vielmehr erinnert die Lektüre an den Besuch in einem »Russenmagazin«, einem jener Läden nahe der Kasernen der sowjetischen Armee in Ostdeutschland, in denen sich DDR-Bürgern eine bunte Mischung teils fremder, exotischer Waren darbot.