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Historische Jubiläen als kollektive Identitätskonstruktion : Ein Planungs- und Analyseraster

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Historische Jubiläen stützen eine Erinnerungsgemeinschaft bei der Bildung ihrer Identität. Das Erleben von Gemeinschaft dient dazu sich als Einheit wahrzunehmen, in erinnerungskultureller aber auch sozialer Hinsicht. Auch ökonomische und politisch-normative Aspekte begleiten die gängigen Jubiläumsformen unserer Gegenwart.

In einer allgemeingültigen theoretischen Grundlegung wird gezeigt, wie sich in Jubiläen historische Erinnerung ausdrückt, in welcher Hinsicht sie Ergebnisse der kollektiver Bedürfnisse sind, wie sich dieses Kollektiv konstruiert und welche Absichten und Formwerdungen sie begleiten. Die Stadt Höchstädt an der Donau bietet für einen synchronen und diachronen Abgleich ein ideales Untersuchungsbeispiel. Neben dem Gedenken an die Schlacht bei Höchstädt vom 13. August 1704 und einem konstanten Erinnern daran seit 1954 in Ausprägungen vom Gedenktag bis zum großen "runden" Jubiläum, beging die Stadt auch ein eindeutig positiv konnotiertes Stadtjubiläum. Inwieweit sich die Grundbedingungen für das Erinnern dabei gleichen oder unterscheiden, läßt Rückschlüsse auf die Prozesse der Identitätsbildung einer Gemeinschaft zu.

Nicht zuletzt kann das typologische Raster dazu genutzt werden, ein Leitfaden für die Analyse, Planung und Gestaltung kultureller Praxis zu sein, der für die praktische Arbeit mit unterschiedlichsten Erinnerungsgemeinschaften auf kleinstteiligen kommunalen Ebenen bis hin zu supranationalen Erinnerungskollektiven genutzt werden kann.