Wie kommt es dazu, dass das kleine Dorf Altenhof in Südwestfalen in der Mundart Höëwingen genannt wird und welche Folgerungen lassen sich daraus ziehen?
Der Autor, der selbst aus diesem Ort stammt, stellt eine Ermittlung an, indem er Fakten zusammenstellt und neu bewertet, Indizien sammelt und Rückschlüsse zieht, die zu dem Ergebnis führen, dass dieser Ort über eine im Mittelalter wüstgefallene Siedlung seinen Namen bekommen hat. Danach handelt es sich um eine fränkische Gründung, die in die Zeit vor 700 n.Chr. zu datieren ist. Der Name wurde über die Jahrhunderte in der Mundart tradiert, während juristische Dokumente ihm wechselnde Namen gaben.
Methodisch greift er auf eine Arbeitsweise der Geschichtsforschung zurück, nach der Wissenslücken in älteren historischen Zusammenhängen durch eindeutige Zeugnisse aus späterer Zeit ausgeglichen werden, um so ein Gesamtbild zu erschließen. Er stellt die Geschichte des Ortes auch in einen größeren Zusammenhang mit den Nachbarregionen und begründet nicht zuletzt mit dem bis heute aktiven Dialekt des Wendschen Platt, einer niederdeutschen fränkischen Reliktmundart, dass die Geschichte der Siedlung bis in die Zeit der Zweiten Lautverschiebung zurückzuverfolgen ist.
Im Rückgriff auf Dokumente, die erst in den 90-ger Jahren bei der Renovierung der Wendener Kirche entdeckt wurden, weist er auch auf die Bedeutung des kleinen Ortes im Mittelalter hin.